Neuronale Netze und Subjektivität
– Lernen, Bedeutung und die Grenzen der Neuro-Informatik
Von: Anita Lenz, Stefan Meretz (Mai 1995)
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Als Buch erschienen in der Reihe »Theorie der Informatik« im
Vieweg-Verlag.
Neuronale Netze sind en vogue - als neue Theorie von der Künstlichen
Intelligenz hat sie die »klassische KI« beerbt. Die Neuro-Theorien
haben die Definitionsmacht bei der Schaffung von Leitbegriffen übernommen.
Dabei geht es um zwei zentrale Konzepte, um »Bedeutungen«
und »Lernen«.
Dieses Buch beleuchtet und untersucht diese Themenfelder. Hierbei wird erstmals
mit dem theoretischen Ansatz der Kritischen Psychologie gearbeitet. Die
wesentlichen »Etappen« des Buches sind:
- Einführung in die Prinzipien Neuronaler Netze,
- Entstehung von »Bedeutungen« und die Verwendung von
Bedeutungstheorien in der Informatik,
- Entwicklung des Lernens und die Verwendung von Lerntheorien bei Neuronalen Netzen,
- Untersuchung der Reichweite und Grenzen der »Neuro-Theorien« an Beispielen.
Im Buch wird ein besonderer Ansatz der Untersuchung vertreten: Die Ansprüche
der Vertreter der »Neuronalen Netze« werden ernst, gewissermaßen
wörtlich genommen, den Selbstzuschreibungen innerhalb der Denklogik der
»Neuro-Netz-Theorien« wird auf den Grund gegangen. Dieser
»innere« Blick unterscheidet sich von einem eher
»äußeren« Blick, der nach der Verantwortung beim Einsatz
Neuronaler Netze, der Ethik usw. fragt. Im Buch wird dagegen gefragt:
- Wie funktionieren Neuronale Netze eigentlich, was ist dabei das wesentliche?
- Macht es Sinn von neuronalen Netzen zu sprechen?
- Was geschieht da eigentlich, wenn vom Lernen Neuronaler Netze die Rede ist?
- Ist das überhaupt Lernen, oder anders: Von welcher Art Lernen wird gesprochen?
- Können Neuronale Netze die Bedeutungen der menschlichen Lebenswelt einfangen?
- Was sind überhaupt Bedeutungen, und was verstehen die Vertreter der Neuro-Netz-Theorien darunter?
- Was sind die Möglichkeiten, was die Grenzen Neuronaler Netze?
Anita Lenz und Stefan Meretz kommen aus der Informatik und arbeiten beide in
großen Informationstechnik-Abteilungen. Ihr analytischer Blick ist daher
stark geprägt von der »informatischen Denke«. Sie nutzen aber
zusätzlich Kriterien der Kritischen Psychologie, vor allem ihr historisches
Herangehen. Man versteht eine Sache, wenn man versteht, wie sie geworden ist.
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